Kampfbemalung im Gesicht, die Hände fürs Boxen bandagiert: Er nimmt Aufstellung mit Radlerdress bekleidet. So sieht man Bürgermeister selten. Karl Bader (ÖVP) Ortschef von Rohrbach an der Gölsen schon. Er ficht bei dieser Gemeinderatswahl einen besonderen Kampf. "Bammel hab' ich nicht", sagt er. "Es ist aber eine große Herausforderung." Denn er stellt sich den Jugendlichen des Ortes.
"Schlag den Bürgermeister" heißt das Projekt der Jungen VP. Angelehnt an die Kult-TV-Sendung "Schlag den Raab". Hier müssen die Kandidaten den Übermoderator in den verschiedensten Disziplinen besiegen. Im kleinen Ort im Bezirk Lilienfeld ist es der Bürgermeister.
An zwei Terminen wird er jeweils zehn Spiele absolvieren. Welche weiß er nicht. Die Vorbereitung ist daher schwierig. "Körperlich fit bin ich", erklärt Bader. Geschickt, klug und mutig seien die Parameter für die Jungen. "Und für mich gelten sie auch." Seine jungen Gegner wissen ebenfalls nicht was auf sie zukommt. Sie haben aber einen entscheidenden Vorteil: Sie wechseln sich ab. Bei jedem Bewerb steigt ein anderer in den Ring. Der Bürgermeister muss hingegen Kondition beweisen. Antreten können 16- bis 25-Jährige. Als Preis winken Einkaufsgutscheine für Rohrbacher Betriebe.
Nur fünf Mitglieder der Organisatoren der JVP sind die Geheimnisträger, welche Spiele aufs Programm kommen. In der Gruppe ist auch Lisa Bader, die Tochter des Ortschefs dabei. Er übe keinen Druck aus, dass sie die Planung verrät, schmunzelt die junge Frau. Eines sagt sie dann doch: Zum großen Teil werde sportliche Geschicklichkeit gefragt sein. "Wir wollen nicht, dass es gefährlich ist. Es soll spannend sein."
Natürlich ist die Aktion in den Wahlkampf eingebettet: "Wir wollen das Interesse am Bürgermeister wecken", erklärt Lisa Bader. Es sei ja nicht so, dass man die 16-Jährigen zu alltäglichen Wahlveranstaltungen bringt. Bürgermeister Bader freut sich auf den Wettstreit und sieht eine Chance, die Jungen zu begeistern. "Das wird sicher eine witzige Geschichte."